Der Blick über den Gartenzaun
Hier stelllen wir interessante Beiträge aus anderen Ländern und Kontinenten zur Verfügung, damit die Debatte über Internationale Politik den Blickwinkel erweitert.
8. Juni 2020Otto König/Richard Detje: Donald Trumps Kriegserklärung an die eigne Bevölkerung
Rassismus und Polizeigewalt
Die Inszenierung des US-Präsidenten gegen die seit zwei Wochen andauernden Proteste gegen Polizeigewalt und Rassismus war martialisch: Donald Trump versteckte sich in einem unterirdischen Schutzbunker des Weißen Hauses in Washington, redete von »inländischem Terror« und ließ die Armee gegen das eigene Volk aufmarschieren. Der »Law-and-Order«-Präsident schreckt nicht davor zurück, das Aufstandsgesetz aus dem Jahr 1807 anzuwenden. Darin ist festgelegt, dass der Präsident im Fall von »Aufstand, rechtswidriger Vereinigung, inländischer Gewalt oder Verschwörung« Soldaten abkommandieren kann.
25. Juni 2005Eric Hobsbawm
America's neo-conservative world supremacists will fail
Current US megalomania is rooted in the Puritan colonists' certainties
Eric Hobsbawm in "The Guardian", Saturday June 25, 2005
23. Oktober 2004Robin Cook
Das schlimmste Versagen des britischen Geheimdienstes und Lord Butler erklärt, niemand sei dafür verantwortlich
Am 14. Juli 2004 hat die Butler-Kommission ihren Bericht über die vermeintlichen Gründe des Irak-Krieges und die Rolle von Regierung und Geheimdienst in Großbritannien vorgelegt. Robin Cook, Außenminister der ersten Regierung Blair, gehörte zu den ersten prominenten Repräsentanten der Labour Party, die gegen den Krieg opponierten. Wir dokumentieren im Folgenden seine Bewertung des Berichts der Butler-Kommission aus "The Independent" vom 15. Juli 2004.
23. Oktober 2004John Kenneth Galbraith
Eine dunkle Wolke hängt über der Zivilisation
John Kenneth Galbraith kann nur vor der Illusion warnen, ein Krieg ließe sich durch die Methodik des Marktes rationalisieren. Vielmehr müsse eine entwickelte Gesellschaft es lernen, so schreibt Galbraith in The Affluent Society (1958), mit ihrem Überschuss bewusst umzugehen. Eine derartige Aneignung sei bereits mit seinem Verbrauch für Bildung, Gesundheit und Sozialpolitik begonnen worden. Diesen Gedanken haben Joseph M. Gillman, Herbert Marcuse und Paul Baran aufgegriffen. Galbraith gehört zu den Ökonomen, die sich unter dem Eindruck der Weltwirtschaftskrise (The Great Crash 1929, 1958) zur politischen Ökonomie entschieden haben. Was sich auf dem Markt (American Capitalism: The concept of countervailing power, 1958) und in den Unternehmen (The New Industrial State, 1967) abspielt, hat er immer von ihrer ökonomischen, institutionellen und kulturellen Seite betrachtet. Nicht ohne eine kritische Bewusstsein für Regulierung und Institutionen ist Galbraith mit seinen politischen-ökonomischen Essays zum dem Ökonomen des Manager-Kapitalismus gemacht.
23. Oktober 2004Martin Jacques
Blair riskiert, Labour in die wahlpolitische Wüste zu führen
Ein Jahrzehnt New Labour. Zusammen mit dem Wahlsieg der Demokraten unter Bill Clinton in den USA war die Übernahme der Führung der Labour Party durch Tony Blair und seine "Modernisierer" das Fanal für einen kurzen Frühling sozialdemokratischer Mehrheiten in den meisten kapitalistischen Hauptländern. Entgegen dem Anschein einer neuen politischen Strategie – Dritter Weg oder Neue Mitte – argumentiert Martin Jacques (im Guardian vom 20. Juli 2004), dass New Labour nie ein politisches Projekt gesellschaftsverändernder Qualität vertreten habe – und sich hierdurch vom Thatcherismus grundlegend unterscheidet.
1. September 2002Frank Deppe
Der 11. September und die internationale Politik
aus: Amy Holmes / David Salomon / Stefan Schmalz / Guido Speckmann (Hrsg.), Imperial Djihad? Über Fundamentalismus, Schurkenstaaten und neue Kriege, 200 Seiten (August 2002), EUR 15.50 sFr 27.80, VSA-Verlag Hamburg
ISBN 3-87975-879-4